Eine ASK 21 mit roten Warnmarkierungen oberhalb der fast geschlossenen Wolkendecke. Im Vorderungd sieht man schneebedeckte Berggipfel durch die Wolkenlücken.

Fliegen ist ein schöner Sport. Dass einige unserer Mitglieder aus der "Gründerzeit" immer noch aktiv sind zeigt, Fliegen hält Körper und Geist fit. Auch für den Nachwuchs wird gesorgt. Ob in der eigenen Jugendgruppe, oder während der fliegerischen Schulung. Der Aero-Club Koblenz bietet heute die Möglichkeit zur Ausbildung von Pilot*innen in den Bereichen Segelflug, Motorsegler/Motorflug und Ultraleicht. Der Verein bietet seinen Mitgliedern sechs Segelflugzeuge, zwei Motorflugzeuge und zwei Motorsegler (davon je eins schleppfähig) und zwei Ultraleichtflugzeuge. Auch die Anzahl der privaten Flugzeuge im Verein hat stetig zugenommen, sodass heute beispielsweise insgesamt ca. 20 Segelflugzeuge in Koblenz-Winningen stationiert sind.

Blick aus einem Segelflugzeug auf den Flugplatz Koblenz-Winningen. Um die Hallen des Aero-Club Koblenz am unteren Bildrand stehen viele Motorflugzeuge.

Mit dieser starken Gemeinschaft konnte schon so manches Großevent gestemmt werden, wie etwa der Deutsche Segelfliegertag 2018 & 2022, die Deutsche Segelkunstflug-Meisterschaft 2012, oder das seit 2017 regelmäßig auf dem Flugplatz Koblenz-Winningen stattfindende Wingly-Fly-In. In den 80er und 90er Jahren fanden auch die Jahrstreffen der Oskar-Ursinus-Vereinigung (OUV) immer als großes Fly-In bei uns statt.

Bis zum Jahr 2008 waren es noch vier Abteilungen, bevor sich Motorflug und Motorsegler aufgrund von Änderungen im Lizenzrecht zusammengeschlossen haben, um besser gemeinsame Ziele zu verfolgen. Seither wurde in allen Abteilungen der Flugzeugpark konsolidiert und modernisiert.

Gelb-weißes Ultraleichtflugzeug in Hochdeckerbauform auf der Wiese vor einem weißen Flugzeughangar.

Um den wachsenden Flugzeugpark unterzubringen, wurde zuletzt 1999 eine neue Halle auf eigenem Gelände eingeweiht. Die vier Flugabteilungen, Segelflug-, Motorsegler-, Motorflug- und die jüngst hinzugekommene Ultraleichtabteilung boten für Flugbegeisterte ein überaus breites Spektrum von möglichen Flugaktivitäten. Die Mitglieder nannten sechs Segelflugzeuge, ein schleppfähiges Motorflugzeug, vier Motorsegler und ein Ultraleichtflugzeug ihr Eigen.

Gerade mal zwölf Jahre zuvor, im Jahre 1987, wurde die erste Halle eingeweiht. Nach langjähriger Planungs- und Vorbereitungszeit, war es endlich soweit: Eine eigene, den Zukunftsplänen der Flieger*innen entsprechende Halle einschließlich schöner neuer Clubräume mit entsprechenden Freizeiteinrichtungen und einer komplett ausgestatteten Werkstatt.

Zuvor bezog der Aero-Club Koblenz Quartier in einer angemieteten Halle. Doch die rasante Entwicklung des Vereins ließ diese Unterkunft bald aus allen Nähten platzen. Eingezogen war man, als im Jahr 1970 der Flugbetrieb, zunächst provisorisch, 1971 dann endgültig, auf dem Flugplatz Koblenz-Winningen aufgenommen werden konnte.

Der Segelflug war zuvor bis 1969 nach Ailertchen (Westerwald) ausgewandert während der Motorflug Zufucht in Mendig fand. 1965 war wegen der Bebauung der Karthause der Flugbetrieb auf dem alten Flugfeld Karthause eingestellt worden. Bestand der Flugzeugpark bis zu diesem Zeitpunkt lediglich aus Motor- und Segelflugzeugen, gesellte sich in Mendig bald der erste Motorsegler hinzu.

Auf das dort bereits bestehende Flugfeld Karthause war man erst Ende 1956 gezogen. Zu dieser Zeit besaß der Verein drei Motor- und vier Segelflugzeuge. Das war schon was - nicht nur für damalige Verhältnisse.

Der Motorflug in Deutschland war im Jahr 1956 auch gerade erst wieder freigegeben worden. Natürlich waren auch die Koblenzer mit dabei, und der Aero-Club Koblenz erwarb sein erstes Motorflugzeug - eine "Tiger-Moth".

Um ohne einen Flugplatz in Koblenz zur Verfügung zu haben dennoch fliegen zu können, nahmen die damaligen Mitglieder heute kaum vorstellbare Strapazen auf sich. Denn noch in 1956 war der Verein erst nach Mendig gezogen, als das zuvor genutzte Gelände auf dem "Hummerich" bei Kruft von den französischen Streitkräften an die Besitzer zurückgegeben wurde. Damals gehörte der Flugplatz Mendig ebenfalls noch zu den französischen Streitkräften.

Im Jahr 1954 hatte sich die Arbeitsgemeinschaft aufgelöst, in der sich die Luftsportvereine Andernach, Koblenz und Neuwied zusammengefunden hatten, um den Flugbetrieb auf dem Hummerich aufnehmen zu können. Gemeinsam mit den damals dort stationierten französischen Fliegerkameraden gründete sich zuvor in bester Einvernehmlichkeit der "Internationale Segelflugclub Hummerich". Immerhin vier Segelflugzeuge, darunter auch der sagenumwobene Schulgleiter "SG 38", konnte die Vereinigung ihr Eigen nennen.

Trotz des allgemein geltenden Verbotes, Aktivitäten in der Luftfahrt zu entwickeln, arbeitete in den Jahren 1948 bis 1951 eine kleine Gruppe von Flugenthusiast*innen hinter verschlossenen Türen an der Vorbereitung der Wiederaufnahme des Flugbetriebes. Sie nannten sich "Vereinigung der Freunde des Segelflugsportes Mittelrhein", und ihr Wille zum Fliegen war ungebrochen. Innerhalb dieser komplizierten aber durchaus hoffnungsvollen Anfangsaktivitäten formierte sich der Aero-Club Koblenz, dessen offizielle Gründung auf das Jahr 1951 zurück geht.

Alles in allem hat der Aero-Club Koblenz eine bemerkenswerte Entwicklung durchlaufen. Angestoßen durch einige wenige, die den Gedanken der Fliegerei trotz widriger Umstände und höchster Entbehrungen nie aufgeben wollten und aufrecht erhalten von den nachfolgenden Fliegergenerationen, nicht zuletzt durch deren kompromissloses Bekennen zur allgemeinen Luftfahrt.

Nähere Informationen zur Vereinsgeschichte findest Du in unserem Archiv oder in unserer Chronik (für 5€ beim Vorstand erhältlich)